Johann Fesl

Johann Fesl ist Oberösterreicher, und seit über 20 Jahren Berufspilot.

Airshows fliegt er mit seiner YAK und seit 14 Jahren mit verschiedenen anderen Flugzeugmodellen (Pitts Special, Christen Eagle, Extra 200/300, Yak 55 … etc.). Er ist mit seinem spektkulären Display in seinem Donnervogel immer ein gerne gesehener Gast.

Beruflich ist Johann Fesl Sicherheitsberater mit einer eigenen Kanzlei in Mondsee/OÖ, die Unternehmen in Sicherheitsfragen Europaweit berät.

www.control-pro.at

Johann Fesl ist Absolvent der Israeli Security Academy in Tel Aviv, und war fast 20 Jahre im operativen Personenschutz im Nahen Osten und den Ex GUS Staaten tätig.

Das Flugzeug:

Yak 55: Die Jakowlew Jak-55 ( Яковлев Як-55) ist ein sowjetisches Kunstflugzeug aus dem Entwicklungsbüro Jakowlew. Es entstand als Nachfolger der Jak-50 im Jahr 1990 und war eine völlige Neuentwicklung.  Der Mitteldecker ist in komplett aus Duraluminium und Titan gefertigt. Im Laufe der nachfolgenden Jahre war es vorgesehen, dass die Jak-55 die Jak-50 in den militärischen Fliegerclubs der UdSSR ersetzen sollte. Die Struktur ist äußerst widerstandsfähig und hält Belastungen von bis zu 20g stand. Aus ermüdungstechnischen Gründen wurden die G-Limits auf -6g / und +9g herabgesetzt.

Kenngröße Daten
Baujahr 1990
Hersteller Jakowlew
Spannweite 9,0 m ( Jak-55M 8,2 m )
Länge 7,48 m
Höhe 2,60 m
Flügelfläche 14,3 m²
Flächenbelastung 58,7 kg/m²
Leistungsbelastung 3,1 kg/kW (2,2 kg/PS)
Leermasse 725 kg
Max. Startmasse 915 kg
Besatzung 1
Steigleistung 3000 ft/min  in Bodennähe
Höchstgeschwindigkeit 450 km/h
Startrollstrecke 150 m
Landerollstrecke 450 m
Triebwerk ein Wedenejew M-14P/PF
Leistung 265 / 294 kW ( 400 PS)
G-limit -6 / +9
Rollrate 340° pro Sekunde

Die Yak 55 wurde in den 1980 Jahren von der Dosaaf, der Sportabteilung der UDSSR Streitkräfte, bei Yakovlev in Auftrag gegeben und war eine völlige Neuentwicklung.

Das ganzmetall Flugzeug war die erste russische Kunstflugmaschine mit symmetrischem Profil, und der 400 PS starke, Kompressor aufgeladenen 11 Liter – 9 Zylinder Sternmotor mit dem unvergleichlichen Sound fasziniert Airshow Publikum und Piloten gleichermaßen.

Mit einem Top Speed von 450 Km/H und einer G-Belastung von + 9 / – 6 ist die einsitzige Yak 55 für den Unlimited Kunstflug gebaut worden.

Für die Motorfreaks; 840 Kg Abfluggewicht in Acro Konfiguration ergeben ein Leistungsgewicht von knapp 2,2 Kg pro PS!

Die Yak 55 war das damals leistungsstärkste Kunstflugzeug der Welt.

Auch heute, 30 Jahre später,  gibt es nur eine Handvoll Maschinen mit ähnlicher Leistung.

Verglichen mit einem VW Golf müsste dieser 800 PS haben, um dieselbe Leistung abrufen zu können!

Die knapp 1000 Newtonmeter Drehmoment werden über ein Untersetzungsgetriebe direkt an den Propeller mit einem  Durchmesser von 2,5 Meter übertragen!

Diese brachiale Kraft  macht die Yak 55 sowohl am Boden, als auch in der Luft sehr anspruchsvoll für den Piloten.

Die Yak 55 war nie für den zivilen Markt vorgesehen, und deshalb ist sie ausschließlich nach russischen Militärstandards gefertigt.

Die 1990er Yak 55 ist in Österreich zugelassen und für den uneingeschränkten Unlimited Kunstflug Betrieb genehmigt und versichert.

Unseres Wissens nach ist in den letzten 20 Jahren keine weitere Yak 55 in Österreich geflogen!

Einer der Gründe, warum nur mehr etwa eine Handvoll Yak 55 in Europa  fliegen ist der Umstand, das keine 2 sitzige Variante dieser Maschine gebaut wurde. (Die Yak 54 ist ein doppelsitziger Nachfolger der 55 und keine 2 sitzige Version dieser). Eine Einschulung auf dem Muster durch einen Fluglehrer oder den Vorbesitzer, wie sonst bei allen Maschinen üblich, ist somit nicht möglich – oder wie die Engländer sagten als Johann Fesl die Maschine in London abholte:

Buy it –Try it –Fly it ! … in dieser Reihenfolge ;-)

Sternmotor Erfahrung sollte man also auf jeden Fall mitbringen, vor allem da der M14P, verglichen mit Continental oder Lycoming Motoren, auch noch in die „verkehrte“ Richtung, also Rechts rum dreht!

Der Propeller der Yak 55 hat einen Durchmesser von 2,5 Metern.

Der Mondseer Johann Fesl entdeckte die in Europa mittlerweile sehr seltene und doch eher schwierig zu fliegende Maschine 2012 in England, und fliegt diese seither auf Airshows, Flugtagen und Flugplatzfesten in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Die Yak 55 ist im Vergleich zu den gängigen Kunstflugmaschinen wie Extra, Edge oder Pitts alleine schon wegen der Größe ein ganz anderes „Kaliber“. Sie ist auch nicht ganz so wendig und rollt etwas langsamer – und auch nicht so „rund“.  Ein Display mit der Yak ist sicherlich für den Piloten mehr „Arbeit und Handwerk“ als die leichteren und wendigeren Kohlefaser Maschinen der letzten Generation ; ))

Auf Grund der enormen Leistung der Maschine benötig diese nur 145 Meter für den Start. Die Landung ist auf Grund der fehlenden Landeklappen oder ähnlicher Hilfsmittel allerdings deutlich schwieriger als mit herkömmlichen Maschinen.

Der Pilot ist mit einem 7 Punkt Gurt fix mit der Maschine verbunden, und trägt einen Fallschirm.

-Die Rauchanlage wird mit umweltneutralem Parafinöl betrieben und verbraucht 4 Liter pro Minute.

-Der Spritverbrauch im Kunstflug liegt bei etwa 120 Liter pro Stunde.

-Die G Belastungen während eines Standard Displays liegen bei + 8 G und – 4 G.

-Die Maschine beschleunigt im senkrechten Fall und bei voller Motorleistung von 0 auf 300 Km/H

in 7 Sekunden!

-Die Ruderkräfte, die der Pilot aufbringen muß, betragen z.B. beim Ausleiten eines Lomcovak

(Überschlag nach vorne über den Flügel – beim Turmspringen würde man sagen ein Salto mit

Schraube ;-) etwa 40 kg am Querruder, und 35 Kg am Seitenruder!