Targa Florio auf der Madonie-Rundstrecke, 27. April 1924. Mercedes 2-l-Targa-Florio-Rennwagen. Werk Untertürkheim - Start zum Training im Januar. Personen von links: Direktor Sailer, Direktor Lang, Christian Werner, unbekannt, Direktor Ferdinand Porsche, Direktor Berge, Karl Sailer, Direktor Gross, Alfred Neubauer, Beifahrer Henninger.

Ferdinand Porsche bei Daimler (Mercedes)-Benz

Mercedes 24/100/140 Bj. 1926 im fahr(T)raum

Nachdem Ferdinand Porsche das Unternehmen Austro Daimler aufgrund von Differenzen mit dem Aufsichtsrat 1923 verließ, zeichnete er als Nachfolger von Paul Daimler ab 30. April 1923 im Vorstand sowie als Konstruktionsleiter bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) in Stuttgart verantwortlich. Hier leitete er die Weiterentwicklung des Zweiliter-Mercedes-Kompressorwagens durch mechanische Lader (Kompressor- bzw. Roots-Gebläse). Im Zuge der Weiterentwicklung war auch neu, dass die Auslassventile mit Quecksilber gefüllt wurden – zur besseren Temperaturableitung.

Erneuter Sieg bei der Targa Florio

1924 kam es zu einem Zusammenschluss der DMG mit dem langjährigen Konkurrenten Benz & Cie. und Ferdinand Porsche als Chefkonstrukteur. In diesem Jahr fuhr der Rennfahrer Christian Werner mit dem Kompressorwagen auch den Gesamtsieg auf der strapaziösen Targa Florio in Sizilien ein und brachte Ferdinand Porsche dafür einen Ehrentitel von der Technischen Hochschule Stuttgart: Dr. Ing. Pikantes Detail: Der Rennwagen wurde für die Targa Florio nicht wie üblich in der deutschen Landesfarbe weiß lackiert sondern rot wie die Rennwägen der Italiener, damit die italienischen Zuschauer den Wagen nicht mit Steinen bewarfen.

Mercedes-Targa-Florio-Rennwagen, 1924.

Mercedes-Targa-Florio-Rennwagen, 1924. © Daimler AG.

 

Mercedes-Benz Typ 630

Mercedes 24/100/140, Bj. 1926, im fahr(T)raum.

Aufbauend auf den Kompressorwagen entwarf Porsche 1924 zunächst den Mercedes 24/100/140, der ab 1926 unter dem Namen Mercedes-Benz Typ 630 bekannt war. Zur Erklärung der früheren Typbezeichnung: Die erste Zahl zeigte die auf dem Hubraum basierenden „Steuer-PS“ an, die zweite Zahl stand für die effektive Motorleistung. Die dritte Zahl gab es nur bei Kompressorwägen; sie bezeichnete die Leistung bei eingeschaltetem Kompressor. Der Mercedes 24/100/140 PS wurde von 1924 bis 1929 gebaut. Ein Modell dieses Typs von 1926 ist auch in der Oldtimer-Ausstellung der Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum in Mattsee bei Salzburg zu sehen.

Mercedes Typ S, SS- und SSK

Ab 1926 entwickelte Porsche neben LKWund Flugmotoren in dem neuen Unternehmen Daimler-Benz seine berühmten Mercedes Sportwagenmodelle Typ S, SS- und SSK. Sie standen für Sportlichkeit und Rennerfolg.

1929 verließ Ferdinand Porsche Daimler-Benz und ging als Technischer Direktor zur Steyr-Werke AG nach Österreich. Den weiteren Werdegang des technischen Universalgenies Porsche können Sie hier nachlesen: Ferdinand Porsche bei Steyr genialer Zwischenstopp

 

 

Das könnte Sie auch interessieren:


Hans Stuck Bergkönig und Rennlegende.

„Bergkönig“ Hans Stuck und seine Rennwägen aus dem Hause Austro Daimler

Ein ADM-R Rennwagen und ein ADM-R „Torpedo“ (1929) jetzt im fahr(T)raum Wer auch immer sich mit dem Automobil-Rennsport des letzten Jahrhunderts befasst, kommt an einem Namen nicht vorbei: Hans Stuck (1900-1978). Der Bayer startete seine Karriere eher bescheiden als Milchauslieferer, bei dem der Legende nach die Milch aufgrund seiner rasanten Fahrt sogar zu Butter wurde. […]

Wasserturbine von Ferdinand Porsche Typ 291. Im Oldtimer Museum fahr(T)raum.

Original Wasserturbine der Porsche Konstruktionen GesmbH aus Gmünd jetzt im fahr(T)raum (Bj. 1949)

In den Jahren zwischen 1944 und 1950 brachte das Porsche-Werk in Gmünd/Kärnten, das unter dem Namen Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H. firmierte, nicht nur den Porsche 356 Nr. 1 Roadster hervor sondern auch Entwürfe für Rennwägen, Traktoren, Seilwinden, Skilifte und Durchströmturbinen. Aktuell ist die Durchströmturbine Typ 291 – eine Leihgabe des Porsche Automuseums in Gmünd – im fahr(T)raum zu […]

Automobilwerbung 20er 30er Audi Allein

Automobilwerbung der 20er und 30er Jahre

Wie wurden Automobile in den 20er und 30er Jahren beworben? Wie wurde die Gesellschaft auf neue Errungenschaften der Automobilbranche und die Marken dahinter aufmerksam gemacht und zum Kaufen bewegt? In den Ferdinand Porsche Erlebniswelten beantwortet eine Sonderausstellung diese Fragen und liefert Einblicke in die ersten Werbesujets, ihre Macher und die Medien, die für die Bewerbung […]