Der verflixte Benz 8/38

Nach der Fusion der Daimler Motoren Gesellschaft mit Benz & Cie 1926, begann eine beruflich schwierige Zeit für Ferdinand Porsche. Seine firmeninterne Position im Vorstand war geschwächt und aufgrund seines eigenwilligen Führungsstil und vielleicht auch ein wenig wegen seines Stolzes, blieben Auseinandersetzungen nicht aus. Vor allem in Finanzierungsfragen kam es immer wieder zu Reibereien.

So auch rund um den eigentlich vielversprechenden Wagen 8/38, der auf dem Bild in einer Cabriolet Ausführung zu sehen ist, die 1928 noch auf der Automobilausstellung in Berlin gezeigt wurde. In Serie ging der 8/38 schon Ende 1926. Allerdings, wie sich später herausstellte, zu früh. Der Wagen war mit einigen Fehlern beladen, für die Ferdinand Porsche in diversen Vorstandssitzungen gerade stehen musste. Die Auseinandersetzung spitzte sich zu, als Alexander Kissel, der sich als Vorstandsmitglied von Benz & Cie. besonders für die Fusion mit Daimler stark gemacht hatte, an einem Wintermorgen persönlich auf dem Fabrikgelände vorbeischaute. Dort ließ er vor den Augen Ferdinand Porsches, fünfzehn 8/38er vorfahren und verlangte wenigsten einen davon, ohne weitere Schwierigkeiten zum Starten zu bringen. Es wollte nicht gelingen und Porsche geriet darüber so in Rage, dass er sich vor lauter Wut den Hut vom Kopf riss, ihn auf die Erde warf und darauf herumtrampelte.

Obwohl einige der Fehler des 8/38 behoben werden konnten, zog sich die Erörterung seiner Mängel trotzdem quälend in die Länge. Man konnte sich einfach nicht einig werden, wie mit dem Wagen weiter verfahren werden sollte. Vor allen Dingen aber trauten sich die anderen Vorstandsmitglieder nicht, die Aktionäre um das nötige Geld zu bitten, das Porsche für die Weiterentwicklung als notwendig erachtete.

Ende des Jahres 1928 trennten sich Daimler-Benz und Ferdinand Porsche voneinander.

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